Zur künstlerischen Gestaltung des Jugendsteiges 2001
Konkrete, flächige, in einem Fall zeichenhafte Gestaltung einzelner Granitblöcke am „Jugendsteig“
(Granitweg) beim Freilichtmuseum Finsterau, mit Pigmenten und Leinöl. Durch die prozesshafte Herangehensweise(Säuberung mittels Drahtbürste und Brenner Vorbereiten der Fläche für das Bemalen,
Grundieren und endgültige Farbschichten) wird dem Stein eine Behandlung zuteil, die die vorgefundene Natursituation verändert. Nicht der Stein hat das nötig, aber der Mensch; als Künstler, wenn
er es ausführt und als Rezipient, wenn er es wahrnehmend nachvollzieht. Granit braucht nicht Farbe, um Granit zu sein, aber in der Verfremdung können wir ihn neu wahrnehmen.
Im Rahmen einer größeren Umgestaltung des Eingangsbereichs des Museums mit
strukturbildendem Hintergrund (Stärkung der lokalen Qualitätsmerkmale der Region) sollte der vordere Teil des Anbaus, der von links sich in die Eingangshalle schiebt und als Laden
(Selbstvermaktung regionaler Produkte) das Image der Region mitprägt, mit seinen drei sichtbaren Außenwänden als eine lebendige Einheit dargestellt werden.
Um den naturnahen Hintergrund und auch der Farbpalette, die im Eingangsbereich bereits vorhanden ist, Genüge zu
tun, sollte die Farbigkeit im erdig-rottönigen Bereich liegen. Der Gedanke des Wachsens und Werdens ist im Farbaufbau von Gelb über Blau nach Rot realisiert, dessen einzelne Schichten jeweils als
dünne Lasur in der Struktur der geputzen Wand ihre Gesalt finden und die so, selbst einem Prozess des Werdens ausgesetzt, nach acht bis zwölf Schichten als lebendig strukturierte, leuchtende
Farbigkeit sich manifestieren.
Der Farbduktus ist also im eigentlichen Sinne zwar gemacht, aber indem man die Bedingungen der Realisation dem
Material lässt, doch geworden.